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 Verbandsstöberprüfung
am 26.01.2019 in Calbe (Saale) 

Der Wunsch, eine solche Prüfung durchzuführen, bestand schon lange, aber das passende Revier dazu war zunächst schwer zu finden. Im Herbst nahm ich an einer Brauchbarkeitsprüfung für das Fach Stöbern in Niedersachsen teil, wo ähnlich wie bei der VStP gefordert wird, dass der Hund zum Bestehen an Wild kommen muss. Es vergingen fast 6 Stunden, bis auch der letzte Hund nach mehrfachem Umsetzen im Revier endlich seinen Laut am Wild unter Beweis stellen konnte. Aufgrund der zu dem Zeitpunkt noch sehr warmen Witterung und des hügeligen Reviers kamen alle Richter an ihre körperlichen Grenzen. Dass es nicht immer so sein muss, erfuhr ich eine Woche später bei einer Brauchbarkeitsprüfung in Sachsen Anhalt. Hier genügt der Lautnachweis im Vorfeld der Prüfung, aber das Feldrevier verfügte über ein so wildreiches Feldgehölz, dass hier 5 Hunde innerhalb von 3 Stunden durchgeprüft waren und dabei alle am Wild mit Laut arbeiten konnten. Glücklicherweise erklärte sich der Pächter dieses Revieres sofort bereit, sein Revier auch für eine Verbandsstöberprüfung zur Verfügung zu stellen. Also erfolgten die rechtzeitige Anmeldung der Prüfung bei der JGHV-Geschäftsstelle und die Ausschreibung im „Foxterrier“. Die Größe des Feldgehölzes und die Anforderungen der Prüfungsordnung ließen maximal 4 Hunde zur Prüfung zu, gemeldet wurden schließlich 3 Hunde –alles Foxterrier. Die Richter wurden organisiert, was für Ende Januar nicht so einfach war, da zu dem Zeitpunkt die Baujagden bereits in vollem Gange sind.

Am Tag der Prüfung war denkbar schlechtes Wetter. Es regnete ununterbrochen vor sich hin und war mit 2 °C und leichtem Wind auch ziemlich kalt. Die Papiere wurden überprüft, die Startnummern ausgelost und die obligatorische Ansprache durch den Prüfungs- und Jagdleiter gehalten. Nachdem alle Schützen ihren Stand eingenommen hatten, konnte die Jagd beginnen.

Los-Nummer 1 fiel auf die erst 18 Monate alte Foxterrier-Hündin Nele aus der Keilerschlucht. Sie wurde wie alle anderen Hunde bei dieser Prüfung vom Stand geschnallt. Die Hündin stöberte sehr fleißig und weiträumig die ihr zugewiesene Dickung durch und traf dabei auf eine kleine Rotte Sauen, die sie in Bewegung bringen aber nicht zum Verlassen der Dickung zwingen konnte. Weil die Prüfungsordnung dies bei wehrhaftem Wild nicht ausdrücklich fordert, konnte dieser Umstand der kleinen, nur 6 kg schweren Hündin nicht nachteilig angerechnet werden. Sie erhielt für die Stöberleistung die Note 4 und für ihren Färtenlaut ebenfalls eine 4. Später wurde der allgemeine Gehorsam als sehr gut bescheinigt, auch das Verhalten auf dem Stand war ohne Tadel. Einzig bei der Leinenführigkeit besteht noch etwas Ausbildungsbedarf, diese wurde mit einer 2 bewertet. Das Verhalten am Stück war – wie übrigens bei allen Hunden – tadellos. Die Hündin zeigte sogar Ansätze zum Totverbellen. Am Ende konnte sie die VStP als Prüfungssiegerin mit 66 Punkten bestehen.

Los-Nummer 2 fiel dann auf den Vaterrüden von Nele, nämlich Bolle vom Zigeunerhof. Dieser Foxterrier hat deutlich mehr Jagderfahrung und konnte das bei dieser Prüfung auf beeindruckende Weise zeigen. Er wurde an einem großen Dickungskomplex angesetzt, zeigte zunächst Interesse an den vorhandenen Kaninchenbauten, bis er alle von außen kontrolliert hatte und schließlich einem Wechsel folgend die Dickung annahm. Nach ca. 5 min intensiven Stöberns gab er Laut. Der aggressive Laut mit zunächst wenig Bewegung ließ auf Sauen schließen, doch dann veränderte sich stetig die Position. Ein am ehesten als Überläufer-Keiler anzusprechendes Stück Schwarzwild flüchtet entlang einer Hecke am Rand der Dickung und lief dann gut sichtbar über das angrenzende Feld. Für die Schützen war die Entfernung zu weit, um schießen zu können.

Der Foxterrier-Rüde verfolgte das Stück mit sehr gutem Färtenlaut ca. 400 Meter und brach dann ab, weil er unmittelbar neben sich einen Sprung Rehe bemerkte und diesen nun lauthals verfolgte. Diesen jagte er aber nur kurz an und kehrte nach ca. 1 Minute ins Treiben zurück. Dabei wurde von einem Schützen beobachtet, wie er auf eine frische Hasenspur kam und diese mit gutem Laut bis in die Dickung verfolgte. Hier gab er nach kurzer Zeit erneut energisch Laut und brachte kurze Zeit später ein weiteres Stück Schwarzwild heraus, das beschossen werden konnte. Als der Rüde von der Verfolgung zurück kam wurde er angeleint. Die Schützen, die seine Arbeit beobachten konnten, waren sehr beeindruckt von seiner Leistung. Bei den später durchgeführten Gehorsamsfächern erhielt er beim Verhalten auf dem Stand die Note 4, bei der Leinenführigkeit eine 3 und beim allgemeinen Gehorsam eine 2, sodass er am Ende die VStP als Zweiter mit 65 Punkten bestehen konnte.

Los-Nummer 3 zog der Führer von Eddi vom Teufelsstein, ein Glatthaar-Rüde mit beeindruckendem Schädel, der leider mit 43 cm Schulterhöhe (gemessen bei der Junghundprüfung) nicht mehr dem Zuchtstandard entspricht. Der Führer will aber in erster Linie mit dem Hund jagen und entschied sich wie alle anderen, seinen Hund vom Stand zu schnallen. Der Rüde besitzt eine hervorragende Stöberanlage und brachte schon nach kurzer Zeit ein Reh mit gutem Färtenlaut aus der Dickung, verfolgte es noch ca. 300 m und kehrte dann zurück, nahm die Dickung erneut an, ohne vorher Kontakt zu seinem Führer zu suchen und war nach wenigen Minuten erneut laut – das nächste Reh. Diesmal versuchte er die Rehfährte auf dem Feld weiter voranzubringen, setzte zurück und ging wieder ein Stück bis die Fährte schließlich so kalt war, dass er sich vom Führer abrufen ließ. Die sehr gute Stöberleistung wurde mit der Note 4 belohnt. Bei den Gehorsamsfächern mussten die Richter leichte Abzüge machen wie bei den anderen Hunden auch. Am Ende bestand „Eddi“ die VStP und konnte mit 64 Punkten ein sehr gutes Ergebnis erzielen.

Nach der Jagd lagen 2 Stück Schwarzwild auf der Schwarte. Ich bedanke mich bei allen, die zum Gelingen der Jagd/Prüfung beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt Heinz Fräßdorf, der sich trotz seiner 83 Jahre durch die Jagd und die Hundearbeit noch sehr fit halten konnte. Er stellte für diese Prüfung sein Revier zur Verfügung und übernahm darüber hinaus auch das Amt des Jagdleiters und Richterobmannes. Vielen Dank und Ho-Rüd-Ho!