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  Stöberprüfung mit CACIT- Vergabe
   in Tschechien am 08. und 09.11.08 

Nachdem ich der Bundeszuchtprüfung 2008 nur als Zuschauer beiwohnte und auch bei einer GP in Baden nur zusehen konnte, weil meine junge Hündin aufgrund ihres geringen Alters und meiner beruflichen Verpflichtungen für beide Prüfungen noch nicht ausreichend vorbereitet war, nahm ich mir vor, in diesem Jahr an der Stöberprüfung in Tschechien teilzunehmen. Ich ging zunächst davon aus, dass die Prüfung ähnlich sein würde wie die Stöberprüfung in Frankreich, musste mich aber nach mehreren Telefonaten mit Teilnehmern des letzten Jahres eines Besseren belehren lassen. Ich versuchte die wenige Zeit, die mir verblieb, so gut wie möglich zu nutzen, musste aber einsehen, dass die Chancen, die Prüfung zu bestehen, sehr gering waren. Dennoch wollte ich meiner Hündin die Gelegenheit bieten, sich im Ausland zu präsentieren und dabei die Chance nutzen, einen Vergleich zwischen der deutschen und der tschechischen Foxterrierzucht anzustellen.

Die Anreise war am Freitag Nachmittag, um die Formalitäten noch am Vorabend der Prüfung zu erledigen. Die angebotene Unterbringung war bescheiden aber für deutsche Verhältnisse sehr günstig. Das Essen war etwas ungewohnt, kam meinem Geschmack aber von Tag zu Tag mehr entgegen.

Am Samstag ging es mit allen angetretenen Hunden ins Stöberrevier. Von insgesamt 11 Hunden waren 2 Rauhaarteckel, ein Drahthaar- Foxterrier und 8 Glatthaar- Foxterrier – 3 davon aus Deutschland. Der erste Tag war zunächst geprägt durch eine Jagd mit Anstehschützen sowie durchgehenden Richtern und Hundeführern mit ihren Hunden. Es waren insgesamt 4 Treiben, wobei Rehwild und Schwarzwild vorkamen. Die Hunde sollten dabei möglichst weit weg vom Führer suchen, Wild aufstöbern und laut verfolgen, dann aber zügig zum Führer zurückkehren und weiter stöbern. Die Teckel kamen meines Erachtens diesem Anforderungsprofil am ehesten nach, waren aber am Ende außer Konkurrenz geführt. Bei den Foxterriern blieb ein Teil der Hunde relativ kurz und die meisten der tschechischen Foxies jagten auch nur extrem kurz an, ein anderer Teil, zu dem auch die deutschen Foxterrier zählten, zeigte einen ausgeprägten Spur- bzw. Fährtenwillen. Dies wurde ihnen aber dann negativ angerechnet, wenn sie am Ende des Treibens nicht rechtzeitig zurück beim Hundeführer waren und den Beginn des nächsten Treibens verpassten. Leider kam kein Stück zur Strecke, was aber an diesem Tag auch keine Priorität hatte.

Unmittelbar nach der Drückjagd wurde das Verhalten der Hunde auf dem Stand geprüft. Dabei konnte zwischen frei und angeleint gewählt werden. Es wurde nur im Treiben, nicht auf dem Stand geschossen, währen eine Drückjagd simuliert wurde. Dies stellte die Hunde vor keine Probleme. Anschließend wurde das Ablegen geprüft. Hierbei wurde je ein Hund rechts vom Waldweg, der andere links vom Waldweg abgelegt und jeweils von einem Richter aus größerer Entfernung beobachtet. Die Hundeführer gingen wieder zum Weg zurück, wo der dritte Richter und die übrigen Hundeführer der Gruppe warteten. Mit einer Stoppuhr wurde genau die Zeit gemessen. Nach 5 Minuten erfolgte ein Schuß durch den 3. Richter bzw. einen Hundeführer, nach weiteren 5 Minuten konnten die Hunde wieder abgeholt werden. Da ich mir bei meiner Hündin unsicher war, wählte ich die angeleinte Form, war aber froh und stolz, dass sie noch genau so dalag, wie ich sie auf meinem Rucksack abgelegt hatte.

Am nächsten Morgen folgten die letzten 3 Prüfungsfächer. Ein Wildschwein in einem Gatter von 3 x 3 Meter, relativ eng gelattet, sollte von den aus ca. 25 m Entfernung geschnallten Hunden gefunden und verbellt werden. Als ich von diesem Prüfungsfach 3 Wochen zuvor erfuhr, dachte ich nicht, dass dies meine Hündin vor Probleme stellen würde, sah aber bereits daheim ein, dass ich mich irrte. Denn als ich mit ihr zu einem Wildgehege fuhr, um ihr das erste Mal in ihrem Leben ein Wildschwein zu zeige, zeigte sie großen Respekt davor und versteckte sich gar hinter mir. Beim zweiten Mal steckte sie immerhin schon ihren Fang durch den Zaun, bellte aber nur, als ein Schwarzkittel gegen die Umzäunung sprang. Ich musste also davon ausgehen, dass sie in diesem Fach versagen würde. Zwei Hündinnen waren bereits vor mir mit einer Null bewertet worden. Als ich die Hündin schnallte, fand sie das Minigatter sofort, aber der Laut blieb aus. Man konnte aus der Entfernung das Wildschwein durch die engen Spalten zwischen den Latten nicht sehen. Meine Hündin wollte ablassen und im Wald stöbern, als sie von mir zurückgerufen und erneut zum Stück geschickt wurde. Ein glücklicher Zufall wollte es, dass sich die Sau jetzt bewegte, was meine Hündin zum Lautgeben veranlasste und die Richter die Arbeit noch mit einer Eins bewerten ließ.

Anschließend wurde eine „Anschneideprüfung“ durchgeführt, wobei der Hund allein zum etwa 20 m entfernten Stück, einem erlegten Frischling, finden musste, es einerseits nicht anschneiden, andererseits aber auch kein Desinteresse zeigen durfte. Schließlich wurde eine ca. 400 m Schweißfährte mit einer Stehzeit von ca. 4 Stunden am langen Riemen gearbeitet, ehe die Prüfung um  ca. 14°° Uhr beendet war. Die Auswertung fand nach einem zünftigen Mittagessen kurz nach 16°° Uhr statt. Sieger der Prüfung wurde der Glatthaar- Rüde Charles Steinbach terry . Die in Deutschland gezogenen Foxterrier- Hündinnen Fanni aus der Keilerschlucht und  Valli vom Wolfswinkel konnten die Prüfung im III. Preis bestehen.

Fazit: Ein erfahrener Stöberhund, der in der Schweißarbeit und im Gehorsam durchgearbeitet ist, hat bei dieser Prüfung die Chance zu gewinnen und damit das CACIT zu erlangen. Mit dem festen Glauben, dass es beim nächsten Mal zu einer besseren Platzierung reichen wird, da man jetzt den Anspruch der Prüfung besser, wenn auch nicht vollends verstanden hat, trat ich am Sonntagabend die Heimreise an. Die Hündin wird nun in der anstehenden Jagdsaison Jagdpraxis erhalten, um im nächsten Herbst die gehobenen Prüfungen mit der nötigen Erfahrung zu bewältigen.